Teilnehmer: Sonia und Hans-Reinhart Strehler, Brigitte, Hans-Jürgen, Sibylle und Florian Eberhardt, Conny, Sandra und Kai Luptowitsch, Marie-Luise und Werner Hannig, Klaus und Stefanie Klemm, Bernhard und Sören Freisler, Doris und Frank Eberspächer, Wolfram Strehler, Achim Lempart, Elke Schreibauer und Frank Maschkiwitz.
Samstag 31.07.2004
Es ist soweit. Für die letzte Teilnehmer beginnt die lange Fahrt. Nach anfangs noch freien Autobahnen spitz sich die Lage zu. Die Staus häufen sich. Einige verschaffen sich durch geschickte Tankstopps geringfügige Vorteile, Andere leisten erste Hilfe. Schlussendlich kamen Alle auf dem Campingplatz in Groß-Quasow am Woblitzsee an. Einige über Mirow, andere über Trebbow und die letzten von was ich wo.
Nun gilt es nur noch die letzte Hürde zu nehmen. Der steile Anstieg auf dem Campingplatz, die letzte Herausforderung für Mensch und Maschine nach einem langen Tag.
Als letzte Amtshandlung las dann noch unser Fahrtenleiter Hanse die Bootseinteilungen für den nächsten Tag vor.
Sonntag 01.08.2004
Für 10:00 Uhr war die Abfahrt der Boote angesetzt. So kam es, daß Alle pünktlich um 8:00 Uhr am Frühstückstisch saßen um sich für den Tag zu stärken.
Ziel der ersten Etappe war der Jamelsee nördlich vom Campingplatz gelegen. Für jeden Obman, dank der hervorragenden Karten und Wegbeschreibungen von Hanse zu finden. So ruderten dann alle Boote auch gleich voller Tatendrang auf den Woblitzsee hinaus. Dort angekommen, wurde sofort begonnen die ausgeteilten Karten zu studieren um festzustellen, daß man die falsche Richtung eingeschlagen hat. Also alles zurück in die Havel, zur Durchfahrt in den Großen Labussee. Um weitere Irrfahrten zu vermeiden, war man sich einig dem Fahrtenleiter den Vortritt zu lassen. Dies sollte sich jedoch als nicht Vorteilhaft herausstellen. Statt den einen Kilometer am Ufer entlang zur Schleuse zu rudern, überquerten wir erst einmal den ganzen See. Schließlich fanden wir dann doch noch die Schleuse Zwenzow und die Fahrt konnte auf dem Useriner See fortgesetzt werden. Zum weiteren Auffinden der schmalen Durchfahrten zwischen den Seen bedienten wir uns dann eines einfachen Hilfsmittels: Wir folgten dem endlosen Strom von Paddelbooten.
So ging es weiter durch den Ziersee in den Görtowsee bis nach Kakeldütt wo uns der Landdienst etrwartete. Auf diesem sehr interessanten Streckenabschnitt, der teilweise nur durch das langnehmen der Skulls zu bewältigen war gerieten auch der ein oder andere Steuermann (-frau) ins schwitzen.
Nach der Mittagspause und drei sehenswerten Bootswendemanövern ging es den gleichen Weg zurück zum Campingplatz. Alles in allem ein gelungener Auftakt mit viel Potential für weitere Aktionen.
Montag 02.08.2004
Heute sollte uns der Weg nach Süden führen. Ziel war Fürstenberg.
Abwechslungsreicher kann man sich eine Wanderfahrt eigentlich gar nicht vorstellen. Nach Überquerung des Woblitzsees weiter auf der Havel bis zur ersten Schleuse. 2,4m Hub, für unsere Verhältnisse ein Klaks, hier beinahe schon astronomisch. Vorbei an der Einfahrt zum Schwaanhavel, wir kommen später noch einmal darauf zurück, zum Wagnitzsee. So ging es dann immer weiter, kurze Passagen auf der Havel wechselten sich mit Seen ab. Langweilig wurde es dadurch nie.
Selbst an den Schleusen gab es etwas zu erleben. Endlose Schlangen von Motorbooten aller Größen und Klassen, flankiert von unzähligen Paddelbooten stauten sich auf. Nur gut, daß auch engagierte Ruderer dabei waren, die so manchen Schleusenwärter in ihrer Funktion ablösten und die Schleusen systematisch vollstopften.
In Fürstenberg angekommen drehten wir noch eine kleine Ehrenrunde und legten schließlich im Yachthafen an. Dort wartete schon der Landdienst auf uns und wir konnte die Rückfahrt antreten.
Um den Tag abzurunden stellte uns Werner dann ncoh eine kleine Denksportaufgabe: Um wieviel Meter steigt der Bodensee, wenn man alle Chinesen reinsteckt. Gehe von 1 Milliarde Chinesen mit je 75 Liter aus.
Dienstag 03.08.2004
Auch dieser Tag begann, wie die anderen Tage zuvor auch mit strahlendem Sonnenschein. Pünktlich um 9:00 Uhr setzte sich die Karawane in Richtung Fürstenberg in Bewegung. Heute sollte uns der Weg nach Rheinsberg zum dortigen Ruderverein führen.
Frisch gestärkt legten wir den ersten Kilometer bis zur Schleuse zurück. Mit geschickter Drängeltaktik schafften wir es alle rein. So legten wir bis zum Mittag den gleichen Weg wie am Vortag zurück. Nach der Schleuse Wolfsbruch mit dem gigantischem Hub von 0,4m war es Zeit für die Mittagspause.
Wie immer hatte der Landdienst ein zauberhaftes Picknick zubereitet.
Vorbei an der Zechliner Hütte weiter Richtung Rheinsberg. Wie schon an den Tagen zuvor wechselten sich auch hier Flusspassagen und Seen ab. Inzwischen entwickleten wir auch einen gewissen Spürsinn für das Auffinden der ein- und Ausgänge der Seen und Kanäle. Diese waren durch große weiße Rauten mit waagerechten oder vertikalen Balken gekennzeichnet. Mit diesem Wissen schlängelten wir uns zwischen den vielen Motorbooten und Paddlern geschickt durch.
Am Ruderverein in Rheinsberg angekommen wurden die Boote gelagert und das Bootshaus inspiziert. Der Bestand an guten Booten ermittelt und das Fahrtenbuch studiert. Mit zufriedenen Gesichtern ging es zurück zum Campingplatz. Von hier sollte es erst am Donnerstag weiter gehen. Morgen war ein Ruhetag angesagt. Die Ruderer wollten sich mit Paddeln versuchen.
Beim Abendessen verkündete Hanse weitere Details zum morgigen Paddelausflug. Die Kleinigkeit von 24km galt es zurückzulegen. Dann schaun mer mal.
Mittwoch 04.08.2004
Das Frühstück begann mit einem Geburtstagsständchen für Brigitte.
Pünktlich um 10:00 Uhr traf sich die Meute am Bootsverleih. 10 Doppelsitzer und ein Einsitzer wurden zu Wasser gelassen. Die folgenden Szenen könnten dann auch bei einem Start der Triathleten gefilmt worden sein. In allen Richtungen zischten die Boote davon. Von links nach rechts kreuzend, selten geradeaus paddelnd. Zum Glück war der See breit genug zum Üben.
Am Ende des Woblitzsees der Havel folgend bogen wir diesmal rechts in die Schwaanhavel ab. Ein kleines Flüsschen, selten mehr wie 2-3 Meter breit, mit vielen Kurven und zahlreichem Gegenverkehr.
Teilweise schon ziemlich durchnässt und hungrig erreichten wir den Plättlinsee. Jetzt galt es nur noch den See zu überqueren um nach Wustrow zu gelangen. Dort angekommen dauerte es nicht lange bis wir eine kleine Gaststätte gefunden hatten. Der Wirt war dann auch bereit uns etwas zu kochen. Einzige Einschränkung seinerseits: Bitte nur zwei verschiedene Gerichte.
Wieder zurück beim Campingplatz waren dann Alle doch mit den Kräften ziemlich am Ende. Es ist halt doch eine ungewohnte Bewegung und 24 km sind auch nicht gerade wenig.
Als Stärkung gab es dann noch den Geburtstagskuchen von Brigitte.
Donnerstag 05.08.2004
Heute sollte uns der Weg vom Rheinsberger Gewässer zur Müritz-Havel-Wasserstrasse führen. Vom Ruderverein zurück zur Zechliner Hütte. Hier versuchten zwei Boote die Route abzukürzen und gleich zum Endziel der Wanderfahrt zu gelangen. Nach gut 1,5km wurden die Boote dann aber dank Mobiltelefon vom Fahrtenleiter auf den richtigen Weg zurückgeholt. Weiter ging es dann ohne Zwischenfälle bis zur Canower Schleuse. Vor der Schleuse mal wieder totaler Massanauflauf. Kurzerhand wurden zwei Boote umgetragen. Die Besatzung vom Faifegrädler ließ sich dadurch nicht beeindrucken und wartete weiter auf die Gelegenheit zur Einfahrt in die Schleuse. Am Treffpunkt mit dem Landdienst hatte sich in der Zwischenzeit dann schon sechs Boote vom Ruderverein Tegel Berlin eingefunden. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und somit auch ein Platz zum Anlegen.
Frisch gestärkt ging es danach weiter zum Endziel nach Fleeth. Einziges Hindernis auf der Strecke war nur noch die Fleether Mühle. Die Boote mussten hier umgetragen werden bevor das Etappenziel erreicht werden konnte.
Freitag 06.08.2004
Der letzte Tag beginnt mit strahlendem Sonnenschein. Es sollte noch einmal richtig heiß und spannend werden. Wie schon so oft in den Tagen zuvor schickten wir Hanse voraus. Er hat schließlich ein Navi im Auto. Mit dabei auch der Bootshänger. Das Verladen der Boote sollte beim Ruderverein im Flecken Zechlin erfolgen. Dank Navi fanden wir den kürzesten Weg. Nicht geteert und mit Schlaglöchern gespickt. Im Schneckentempo umkurvte Werner mit Bus und Bootshänger die meisten der richtig tiefen Löchern. Zum Leidwesen der Jugend an Bord, die den Weg richtig toll fanden.
Bei den Booten angekommen ging es auch gleich los. Erstes Ziel die Diemitzer Schleuse. Wir hatten Glück und es war nicht viel los. Später sollte sich herausstellen, daß es an dieser Schleuse schon öfters zu sehr riskanten Manövern von sogenannten „Freizeitkapitänen“ gekommen ist. Auf der Seenplatte kann jeder nach einer dreistündigen Einweisung mit den tonnenschweren Hausbooten herumtuckern. Ein Bootsführerschein ist nicht erforderlich. So kam es, daß einige Boote die Schleuse nur nach mehreren Uferberührungen links und rechts trafen und dabei sichtlich überfordert waren. Wir hatten das Glück an keiner der Schleusen Zeugen solcher Aktionen zu sein.
So ging es gemütlich weiter. Petrus zog noch mal alle Register und bescherte uns mit über 30°C ein richtig schönes Wetter. So wurde das ein oder andere Mal auch ein Sprung ins kühle Nass gemacht.
Nach der Ankunft am Ruderverein wurden die Boote abgeriggert und Verladen und somit eine wunderbare Wanderfahrt beendet.
Alles in allem war es wieder eine schöne Woche. Vom Landdienst wurden kulinarische Köstlichkeiten zubereitet, Petrus hat es gut mit uns gemeint und es an anderen Orten regnen lassen und Alle habe dazu beigetragen, daß wir unseren Spaß hatten.