Besuch der Landesgartenschau Nagold

Wie letztes Jahr, richtete auch dieses Jahr Heinz Kleemann für die HaSen zum 13. Juni einen Gartenschautag aus. Allein erkundete er zuvor - bei Regen ! - schon das Parkgelände am Fluß Nagold und der Einmündung des kleinen Flüßchens Waldach, sowie die Burgruine Hohennagold.

Auch für unseren Reisetag war Regen angesagt. Deshalb sprangen von der 19-Personengruppe zehn schriftlich Angemeldete am Vortag noch ab. Nicht die schirmbewaffneten mutigen neun Restteilnehmer hatten Pech, sondern die Daheimgebliebenen.

Der 13. wurde zu unserem Glückstag: In Nagold, nach S-Bahn- und Busfahrt angekommen, hörte es bis zu unserer Heimfahrt auf zu regnen. Stundenlanger Sonnenschein und milde Temperaturen belohnten uns. Heinz war uns dank seines Vorbesuchs ein guter Wegweiser. Die Besichtigung begann neben der Bus-Endstation in der Вlumenhalle einer umfunktionierten Halle der stillgelegten Ankerbrauerei. Später erspähte Hans-Rolf ein praktisches Sitzplätzchen: Er ließ sich als einziger Fahrgast mit dem Gartenschau-Bähnle auf Schienen, durch den Park fahren, mit unserem Beifall, vorbei am groß angelegten Kinderspielplatz. Ansonsten zu Fuß haben wir große Teile der vielfältig gestalteten Schau besichtigt, und wir sind natürlich auch eingekehrt, zum Mittagessen und später, in anderem Zelt, zu Kaffee und Kuchen.

Ein neuartiger Stil zeichnet sich bei Grabmal und -beetgestaltung ab: Ohne Einzelumrandungen sind mehrere Gräber ununterbrochen in großem Pflanzbeet zusammengefaßt, mit individuellen liegenden oder stehenden Grabzeichen. Eine sinnige Grabmalinschrift sei hier genannt:

"ICH BIN AN DEM ORT,
AN DEM DAS MEER DEN HIMMEL BERÜHRT"

Die Vielfalt der Blumen und Stauden in schönen Farbabstimmungen und Gartenbeispielen, bis hin zu Miniglöckchen, kann nicht aufgezählt werden. Hauptgesteinsart von Mauern und Felsen ist Süßwassertuff, hellocker bis hellbraun. Als besondere Attraktion wurde ein Hochseilgarten errichtet. Besucher können dort, betreut von Sicherheitstrainern, aus 17 m Höhe bis zu 500 m weit, kreuz und quer ber den Riedbrunnenpark, in die Tiefe rasen. Spannend auch für die Zuschauer.

Neben vielen Fotoaufnahmen per Handy entstand auch unser Gruppenbild zwischen den Кunstleitpfosten (Werke einer gleichnamigen Bürgeraktion), Holzstelen mit Schnitzerei und Bemalung. Sie sind in einem Oval, am oberen Rand eines amphitheater ähnlichen Hangs, errichtet, in dessen Mitte die hölzerne Forstkugel thront, ein begehbares Bauwerk.

Zuguterletzt machten wir von einer halbstündigen möglichen Busfahrt zur Burgruine Hohennagold Gebrauch. Die Burg wurde auf keltischen Spuren vermutlich im 11. Jahrhundert als Herrschaftssitz des Nagolder Gaugrafen erbaut. Ende des 30-jährigen Krieges zerstörten sie kurbayerische Truppen. Nach mehreren Instandhaltungen existiert jetzt eine Freilichtbühne, ein Burggarten mit Kiosk und der Hauptburg Bergfried, ein 20 m hoher Turm mit 3 m dicken Mauern, der damals als letzte Zuflucht diente. Das Zauneidechsen-Rückzugsgebiet könnte für Stuttgarter Juchtenkäferschützer ein neues Tätigkeitsfeld sein.

Wieder im Tal querten wir die schöne Altstadt Nagolds zur Bus- und Bahnheimfahrt. Zufrieden und voller Natureindrücke dankten wir Heinz Kleemann für die Organisation: Anita Engel, Meta & Ulrich Hannig, Rudi Neumann, Silvia Ruisinger, Fritz Schiller, Annemarie Schuh und Hans-Rolf Sommer.

Bericht: Rudi Neumann