Im Jubiläumsjahr
sollte das Ziel der 30. Trimmfahrt des Rudervereins Esslingen ein neues, unbekanntes
Ruderrevier werden. In der Endauswahl waren Weichsel und Dordogne Da über
die Weichsel keine brauchbaren Gewässerbeschreibungen aufzutreiben waren,
fiel die Wahl auf die Dordogne. Diese bietet für eine Woche Rudersport
aber nicht genügend Strecke, so dass der bewährte Chefplaner, Heinz
Kleemann, als Ziel das Perigord mit einer Kombination aus Dordogne, Vezere und
Lot ausgab. Vor der Abfahrt wurden noch Bootsschäden repariert und der
Bootshänger kam zur TÜV-Prüfung. Die Tour der 15 Ruderer startete
in Beaulieu sur Dordogne.
Landschaftlich ist der Oberlauf der Dordogne sehr schön, hohe Felswände
aus porösem Tuffstein mit Höhlen und Grotten begrenzen das schmale
Tal. Zwischendurch überwanden die Ruderer einige Kaskaden im Fluss. Nach
19 Kilometern wurde das Tagesziel, die alte Stadt Sarlat, erreicht. Der erste
kapitale Bootsschaden entstand durch den einzigen spitzen Stein im Wasserschwall
eines Naturwehrs. Mit der Handpumpe mussten abwechselnd der Schlag- und der
Steuermann das eindringende Wasser zurück in den Fluss befördern.
So endeten die letzten fünf Kilometer bis zum Zielort Limeuil am Zufluss
der Vezere in die Dordogne.
Das Reparaturteam
machte sich an die Arbeit, schnitzte eine Verstärkung, um die Bootswand
unter der Spannte nach außen zu drücken, die Außenhaut wurde
provisorisch mit Klebeband zusammengehalten. Das Umsetzen der Ruderboote von
der Dordogne zum Lot dauerte bis in den Nachmittag. In Cadouin wurde Station
bei dem dortigen Zisterzienserkloster Abtei Cadouin gemacht, ein von der Unesco
geschütztes Weltkulturerbe.
31 Kilometer flussaufwärts
von Cahors bei St.Cirq Laporpie gingen die Boote bei der ausgeschilderten Kanueinsatzstelle
wieder ins Wasser. Vorbei an steilen Felswänden wurde der nächste
Zielort Cahors erreicht. Der Anblick der Wehranlagen und der befestigten Brücke
aus dem frühen Mittelalter ist beeindruckend. Bei Luzech war das Ende des
ersten schiffbaren Teils des Lots erreicht, so dass die Boote wieder umgesetzt
wurden. Sechs Kilometer vor der Schleuse in Villeneuve sur Lot wurde wieder
eingesetzt. Die Sportbootschleuse mit 13 Meter Hub machte das Anlegen der Schwimmwesten
nötig. Die letzten Kilometer der diesjährigen Wanderfahrt wurden gerudert.
Bericht in der EZ vom 4.11.2006