Jugend-Ruderer wollen nach Brandenburg

Auf dem Neckar geht es am Samstag zur Sache: Die C-Jugendlichen des Rudervereins Esslingen wollen sich mächtig in die Riemen legen, um die Qualifikation für die deutschen Meisterschaften zu schaffen. Auch ein Kinde-Regatta findet statt.

Esslingen. Es geht um Ausdauer, Kraft und Koordination: Der Nachwuchs des Rudervereins Esslingen kämpft am Samstagvormittag mit rund zehn weiteren Mannschaften aus Baden-Württemberg um die Teilnahme an den diesjährigen deutschen Meisterschaften vom 29. Juni bis zum 2. Juli in Brandenburg. „Es ist toujours Programm“, verspricht Christian Middel, der beim Ruderverein für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die C-Junioren starten am Samstag gegen 11 Uhr am sogenannten „Scharfen Eck“, einige Meter östlich der Dieter-Roser-Brücke zwischen Esslingen-Zell und Sirnau. Dann geht es 1,5 Kilometer den Neckar hinauf bis kurz vor die Schleuse zwischen Altbach und Deizisau. Dort müssen die Bootsbesatzungen wenden und wieder zurückfahren, sodass im Ziel drei Kilometer zurückgelegt wurden.

Direkt vor dem Vereinsheim der Esslinger Ruderer am Nympheaweg 14 beginnt gegen 13 Uhr die rund 90-minütige Kinderregatta als Vorbereitung auf die Herbstsaison mit Wettbewerben in Bad Waldsee, Marbach und Nürtingen. Die rund 350 Meter lange Strecke kann komplett von einem Steg am Ufer überblickt werden. Für Essen und Getränke sorgen die Ruderfreunde. Das Vereinsheim ist ebenfalls bewirtet. Die Zahl der Parkplätze ist allerdings begrenzt, zu Fuß oder mit dem Rad ist das Gelände aber gut zu erreichen.

Die Zuschauer dürfen sich auf spannende Rennen freuen, denn nach dem harten Wintertraining stehen die Teilnehmer gespannt in den Startlöchern. „Wir sind Samstagmorgens auch bei Kälte und Schnee immer aufs Wasser gegangen und haben lange Technikeinheiten gemacht“, sagt der Jugendtrainer Felix Häfele. Dass der Rudernachwuchs fit ist, haben die Sportler bei den letzten Trainingseinheiten diese Woche unter beweis gestellt. In rasanter Geschwindigkeit ging es in Einer-, Zweier- und Viererbooten den Neckar hinauf. Zur Sicherheit gibt es stets auch ein motorisiertes Begleitboot. Allerdings gehen die Sportboote nach dem Kentern nicht unter; selbst wenn sie komplett mit Wasser volllaufen, werden sie durch Luftblasen im Innern an der Wasseroberfläche gehalten.

Rund 200 Mitglieder, darunter 40 Kinder und Jugendliche, hat der Esslinger Ruderverein, erklärt der Beauftragte für die Öffentlichkeitsarbeit Christian Middel. Die Mitglieder stammten aus Esslingen und der Umgebung, beispielsweise aus Ostfildern, Deizisau oder Ebersbach. Die Rennen am Samstag seien für den Verein auch eine Gelegenheit, die Sportart einem breiteren Publikum zu präsentieren. „Das ist ein Highlight für den Ruderverein“, betont er.

Vor dem Vereinsheim sind am Samstag viele Mitglieder vor Ort, die gerne weiterführende Informationen zu dem Sport vermitteln. Grundsätzlich sei der Sport für alle Altersgruppen geeignet, erklärt Middel. Entscheidend sei die Technik, ob alleine oder mit anderen Athleten im Boot. Damit die schmalen Sportboote geradeaus fahren, müssen sich die Ruderer exakt aufeinander abstimmen. Hinzu kommen Kraft und Ausdauer, die sie trainieren müssen. Die Kraft komme allerdings weniger aus den Armen, vielmehr sei die Beinarbeit sehr wichtig. „Es stärkt auch die Rücken- und Bauchmuskulatur“, sagt Middel. Davon könnten insbesondere Erwachsene profitieren, die beispielsweise viel im Sitzen arbeiteten und sogar bereits Probleme mit der Haltung hätten. „Es ist ein ganzheitlicher Sport“, sagt er.

Bericht EZ 13.05.2023 Philipp Braitinger