Neckarpokal einmal
anders....
Neckarpokal
– das heißt, welche Mannschaft legt am Schnellsten die Distanz vom Ruderverein Esslingen bis zum Kilometer
0 – Einmündung des Neckars in den Rhein
bei Mannheim - zurück. 195,6
Fluss-Kilometer, die von 4 Ruderern mit ihrem Steuermann und einem
Begleitfahrzeug an Land in 18 Stunden und 52 Minuten Ruderzeit bewältigt
wurden.
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Schleusen regulieren auf dieser Strecke den Fluss, der dabei ein Gefälle von
150,3 Meter überwindet. Bei den ersten vier Schleusen wurde das Boot
umgetragen, aber in Cannstatt war das nicht möglich, es musste die
Bootsschleuse benutzt werden. Frisch gestärkt ging es weiter, aber immer öfter
mussten kurze Trinkpausen eingelegt werden, denn die Sonne hatte den höchsten
Stand erreicht. Doch auch diesmal kam eine Abkühlung - auf den letzten 11 km vor Lauffen frischte
der Gegenwind so auf, dass der Steuermann einen Pullover benötigte.
Schleusenbilanz des ersten Tages: an 11 von 12 Schleusen wurde umgetragen. Nach
einer 70 km-Tagesetappe wurde am Steg des Lauffener RC angelegt und nach einer
erfrischenden Dusche der Weg Richtung „Dächle“ eingeschlagen, wo die Schnitzel noch so groß und super
sind, dass auch der ausgepumpteste Ruderer satt wird.
Regen trommelte am nächsten
Morgen auf das Bootshausdach, wie immer in Lauffen. Nach 2 km wurde der Regen
weniger, die Regenjacken ausgezogen und mit den steigenden Temperaturen wurde
auch der Durst stärker. Was fehlte? Schnell
kam die Frage auf: Wie ist das mit Alkohol im Boot? Praktisch: In der
Schleuse Horkheim war die Wasserpolizei mit in der Schleusenkammer und konnte
gefragt werden. Aber im Boot ist es wie beim Autofahren - 0,5 Promille. Ab Fluss-Km 117,5 kann man mit
den Schleusenwärtern persönlich reden, und so wurde bis auf die letzten beiden
Schleusen immer geschleust. Nach 67,5 km war bei der RG Eberbach Ziel der
zweiten Etappe erreicht. Hier waren 31 Ruderer aus München zu Festivitäten
angemeldet. Die Hausmeisterin bot einen Schlafplatz unter der überdachten
Dach-Terrasse an. Nach dem Essen setzte leichter Nieselregen ein und die
Münchner suchten einen Ausweichplatz für ihre Grillfete, daher wurde in die
Bootshalle umgezogen. An Schlaf war lange nicht zu denken, denn auf dem Dach
„ging die Post ab“.
Auf
der Schlussetappe in der Nähe von Heidelberg startete ein Schwan durch,
flog hinter dem Boot her und verbiss sich in der Fahne – war der Abstand
zur Schwanenfamilie zu gering gewesen? Nach heftigem Kampf gegen den Wind wurde
zur Mittagszeit die MaRuBa erreicht. Endspurt auf den letzten 4,9 km Richtung
Rhein. Nach 18 Stunden und 52 Minuten Ruderzeit war das Ziel der „0er“ erreicht
und es floss das prickelnde Nass aus
der Sektflasche und ein Platzregen von oben.