Das Rudern hält die Damen jung
70 Jahre Damenrudern - zu diesem Jubiläum trafen sich 32 Damen im Bootshaus auf der Neckarinsel und feierten die Gründung der Damen-abteilung beim Ruderverein Esslin-gen. Dass Rudern jung hält, konnte man der munteren Gesellschaft an-sehen. Mit Gretel Burkhardtsmaier, und Elisabeth Luidthardt waren zwei rüstige Gründungsmitglieder bei diesem geselligen Ereignis dabei. Conny Luptowitsch, die Vorsitzen-de für den Bereich Sport, sah bei ih-rem Rückblick viele Parallelen zwi-schen früher und heute. 1934, so er-innerte sich Gretel Burkhardtsmaier, habe ein junges Mädchen nicht jeden Sport treiben können. Damals hatten die Eltern ein Wört-chen mitzureden, und sie ließen ihre Tochter nicht in den erstbesten Sportverein. Erst als ihr Bruder da-heim erzählte, dass der Ruderverein eine Damenabteilung gründen wol-le, ließen sie ihre Tochter in dessen Begleitung dern Ruderverein beitre-ten. Zwölf junge Frauen fanden sich unter Anleitung von Trainer Häcker in den Booten und lernten rudern. Natürlich streng getrennt nach Ge-schlechtern. Zunächst wurde nur mit dern kräftezehrenden Riemen gerudert. Erst nachdem sich die Da-menabteilung etabliert hatte, wurde ein Skullboot angeschafft. Später wurde mit dem Stilrudern eine wei-tere Sparte bei den Regatten gewer-tet. Dabei ging es nicht nach Schnel-ligkeit, sondern nach der Optik, wie

Bereits vor 70 Jahren wurde sie gegründet: die Damenabteilung des Ruder
vereins Esslingen.  
                                                 Foto: Werner Hannig

gleichmäßig die Ruderinnen den Be-wegungsablauf durchführten. Wäh-rend des Krieges wurde das Boots-haus und die gesamte Bootsflotte zerstört. Deshalb mussten die Ru-derinnen in den ersten Jahren da-nach zum Marbacher Ruderclub ausweichen. Lise Sohn schilderte, wie die Damen damals nach der Ar-beit mit der Bahn nach Marbach fuhren und trainierten. 1950 wurde sie mit der Damenmannschaft Deut-sche Meisterin im Riemenvierer mit Steuerfrau. Zu den Regatten fuhr man mit Lastwagen und auf die La-

defläche wurden Bänke gestellt. Bei diesen Gelegenheiten kamen sich die Geschlechter wohl näher, wurde doch so manche Ehe mit einem Ru-derkamerad geschlossen. Erst in den 60er Jahren wurde gemeinsarn ge-rudert. Viele Ruderwanderfahrten auf den unterschiedlichsten Gewäs-sern folgten. Bilder aus diesen Ta-gen zeigen, wie viel Spaß die Ruder-innen dabei hatten. An diese Tradi-tion knüpfen auch die aktiven Ru-derdamen an und organisieren für Mitte Mai einen Jubiläumsausflug an den Stamberger See.

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