Pappelreihen und weite Wiesen

Ziel der traditionellen Ruderwanderfahrt des RVE war eigentlich der Po in Italien. Da es in Norditalien aber heftig geregnet hatte und der Oberlauf des Po bereits ein Meter mehr Wasser als normal führte, wurde zwei Tage vor der Abfahrt beschlossen, nicht auf dem Po zu rudern, sondern in Frankreich die Saone ab Auxonne zu befahren.

     

Innerhalb von eineinhalb Tagen schafften die Ruderer es, die Genehmigung bei der Wasserbehörde in Frankreich zu bekommen Kartenma­terial zu besorgen und die Fahrt zu planen. So machten sich die 16 Ruderer im Alter von 28 und 69 auf den Weg.Die Saone, ein Fluss in der Region Burgund, hat nur ein geringes Gefälle, daher war während der Wanderfahrt wenig Strömung auf dem Gewässer, die die Ruderer tatkräftig unterstützt hätte. Das typische Saonebild sind lange Pappelreihen am Ufer, weite Wiesen mit Milchvieh, vielfarbig glasierte Dachziegel und Dörfer aus grauem Stein. Die Landschaft ist selten spektakulär, aber an den Sonnentagen war mehr als nur eine Andeutung an südliche Gefilde zu spüren. Sehr positiv wurde die Ruhe beim Rudern aufgenommen, da zumeist keine Straßen an der Saone vorbei führten, im Gegensatz zum Ruderrevier in Esslingen an der B 10.

     

Der normale Tagsablauf sah so aus: Nach dem Abbau und dem Verladen der Campingausrüstung wurden die Boote zu Wasser gelassen und die 13 Herren Bootsbesatzung machten sich auf die erste Halbetappe. Der Landdienst kaufte derweil nach Speiseplan des jeweils verantwortlichen Küchenchefs ein, organisierte eine Ausstiegsstelle für die Mittagsrast und baute das mittägliche Picknick auf. Der nachmittägliche Landdienst war hauptsächlich verantwortlich für das Quartier machen. Je nach Länge der zweiten Halbetappe waren die Zelte und die Bierzeltgarnituren schon aufgebaut, wenn die Ruderer vom Wasser kamen.

     

Der Höhepunkt für die Esslinger war die Fahrt auf der Rhone durch die Partnerstadt Vienne am letzten Tag. Durch die kurzfristige Organisation wurde während der Wanderfahrt viel improvisiert" was für viele Wanderruderer den ganz speziellen Reiz dieser Fahrt ausmachte. Einhelliger Wunsch auf der Rückfahrt war es, im nächsten Jahr auf dem Po zu rudern.