Ruderinnen
Sandra Luptowitsch und Leonie Stybalkowski gewinnen
deutschen Meistertitel im Doppelzweier |
||
Abwarten - die Taktik für den Titel |
||
Der
Sport geht manchmal seltsame Wege. Eigentlich hatten sie die Teilnahme
an den Deutschen Ruder VON DIRK PREISS Ein
wenig schüchtern sitzen die beiden Mädchen auf dem großen
Stein am Esslinger Neckarufer. Doch werden sie auf ihren Erfolg bei
den deutschen Titelkämpfen angesprochen, setzen sie ihr spitzbübisches
Grinsen auf und erzählen von dem Sieg, der so unerwartet kam wie
ein Schneesturm in der Sahara. "An die DM-Teilnahme hatten wir
eigentlich gar nicht gedacht", sagt Sandra. Ganz normal trainiert
hätten sie, ohne auf irgendein bestimm-tes Ziel hinzuarbeiten.
Doch wer die ganze Saison über ungeschlagen bleibt, der kommt um
einen DM-Start eben nicht herum. Mit dem Flugzeug ging es nach Berlin
- und dort setzten die Esslinger Talente ihren Höhenflug fort.
Nachdem sie über 3000 Meter bereits die beste Zeit ins Wasser der
Dahme gezaubert hatten, ließen Sandra und Leonie auch beim 1000-Meter-Finale
nichts mehr anbrennen - auch wenn es unterwegs kleinere Unstimmigkeiten
gegeben hatte. "Wir haben uns kurz angeschrien, weil wir uns über
die Richtung nicht einig waren", erzählt Leonie. |
Harmonieren
trotz Altersunterschied prächtig: Foto: Baumann |
|
dicksten
Freundinnen die Fetzen. Doch der kleine Streit auf dem Wasser ist längst
ausgeräumt. Kein Wunder, bei den Erfolgen,die die beiden miteinander
feiern. Am vergangenen Wochenende holten sie sich auch den Landestitel
bei den baden-württembergischen Meisterschaften im Mannheimer Mühlauhafen.
Vor rund fünf Jahren lernten sie sich beim Rudern kennen, seit zwei
Jahren sitzen sie nun in einem Boot - und harmonieren prächtig. Und
das, obwohl die beiden Gymnasiastinnen fast zwei Jahre auseinander sind,
Doch im kommenden Jahr geht das Duo zwangsläufig getrennte Wege.
Weil Sandra dann in einer anderen Altersklasse an den Start geht, müssen
sie sich nach anderen Partner
|
drei-
bis viermal in der Woche auf den Neckar schickt, ist meist die ganze Gruppe
mit dabei. Außerdem bestehe der Rudersport ja nicht nur aus den
Regatten, erklären Sandra und Leonie. Beim Pfingstlager am Bodensee
und den Wanderfahrten steht der Spaß im Vordergrund. Da lässt
es sich auch leichter verkraf ten, dass man das Jahr über kaum ein
Wochenende daheim verbringt. "Dafür kommt man viel herum",
sagtLeonie,"und man lernt die Ruderer der anderen Vereine kennen.
" Da können es die beiden Mädels sicher auch verschmerzen,
dass sie in der kom menden Saison nicht mehr im gleichen Boot sitzen.
Um den Trennungsschmerz ein wenig zu lindern, wollen sie in den verbleibenden
Regatten dieser Saison weiterhin ungeschla
|