Ende August wurde im Bootshaus des RVE die Frage gestellt, wer eigentlich für den Bericht der diesjährigen Vatertagstour verantwortlich gewesen sei. Nun die Auflösung nach Liste vom Fahrtenleiter vom 26.04. diesen Jahres: Horst Köster, Mathias Kötter und Wolfram Strehler.
Die diesjährige AH-Wanderfahrt organisierte Fritz Baier als Fahrtenleiter am Oberlauf des Mains in einer 2-tägiger Vorhut und einer 4-tägigen gemeinsamen Fahrt vom 03. - 08.Mai 2005. Zu Gast waren auch wieder Vertreter des Ratzeburger Ruderclubs, dem Heimatverein unseres Ehrenpräsiden. Nun der Bericht der ersten Tage von Horst Köster:
"Johannes Trelenberg und ich haben auch in diesem Jahr wieder Gäste vom Ratzeburger Ruderclub an der Vatertagstour des Esslinger Rudervereins teilgenommen. Nach etwas längerer Bahnfahrt kamen wir am Dienstag, dem 03.Mai 2005 um 12.00 Uhr, auf dem Bahnhof in Lichtenfels an und wurden dort von Gert Strassacker abgeholt. Am Mainufer in Hausen in KM 423 wurden wir von 10 Esslinger Ruderkameraden wie immer herzlich begrüßt. Nach der üblichen Vesper und Umziehen ging es dann mit den beiden Vierern "Schwaben II" und "Helene Biedenbach" unterhalb des Kraftwerkes Hausen auf den Main. Durch eine landschaftlich außerordentlich reizvolle Gegend ruderten wir bei guter Strömung an dem Schloss Banz und der Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen vorbei.
In Zapfendorf war die erste Tagesetappe geschafft. Nach Sichern der Boote konnten wir zu Fuß unser Hotel Drei Kronen erreichen. Dort war nach dem üblichen Duschen Kulturprogramm angesagt. Mit dem Bus ging es unter Führung von Ulrich Glaser zu der von Balthasar Neumann 1772 fertiggestellten Barockkirche Vierzehnheiligen, wo wir mit einer größeren Wallfahrgruppe an einer Andacht teilnehmen konnten. Nach einem Rundgang durch Lichtenfels machten wir noch einen Abstecher nach Staffelstein, wo 1492 der Rechenmeister Adam Riese geboren wurde.
Am Mittwoch erlebten wir bei Km 384 den Anschluss des Main-Donau-Kanals und damit das erste Dickschiff mit dem wir zusammen die Schleuse Viereth sehr zügig passieren konnten. Bis hierher erruderten wir einen im wahrsten Sinn des Wortes sehr lebendigen Fluss, der die ganze Aufmerksamkeit der Steuerleute erforderte. Durch die vielen Stromschnellen bekamen wir zweimal leichte Bodenberührung, die die Schwaben besser parierte als die Helene (einmal kurzes Aussteigen).
Nach der Mittagsrast waren die beiden Staustufen Limbach und Knetzgau zu überwinden; an beiden Schleusen mussten wir längere Wartezeiten in Kauf nehmen und das bei miserablem Wetter. Das Tagesziel Hassfurt bei Km 355 erreichten wir deshalb erst gegen 19.00 Uhr. An den Folgetagen war es ähnlich, so dass die Kultur zurückstehen musste. Dafür genossen wir über weite Strecken eine wenig besiedelte Flusslandschaft mit vielen Kiesseen am Ufer.
Begleitet durch Vogelgezwitscher und permanentes Rufen des Kuckuck liefen die Kilometer zügig vorbei. Auch in Hassfurt konnten wir zu Fuß unseren Gasthof Mainaussicht erreichten, der uns zwei Tage beherbergen sollte.
Über die folgenden Tage berichtet ein Chronist aus Esslingen. Wir erlebten Freundschaft, nette Gespräche in unvergesslichen Stunden und genossen den Frankenwein. Ich möchte mich auch im Namen von Johannes bei den Esslinger Ruderkameraden für diese trotz des Wetters wieder sehr interessante und bestens organisierte Tour sehr herzlich bedanken; das gilt stellvertretend für alle dem Fahrtenleiter Fritz Baier."
Nach dem Verweis auf den Esslinger Chronisten leite ich über mit der Angabe der Teilnehmer an der diesjährigen AH-Fahrt:
Fritz Baier, Uli Beh, Klaus Berkemer, Hans-Jürgen Eberhardt, Ulrich Glaser, Heinz Kleemann, Horst Köster, Mathias Kötter, Peter Luidhardt, Peter Rotter, Fritz Schiller, Günther Schroth, Gert Strassacker, Hans-Reinhart Strehler, Wolfram Strehler, Manfred Strutz, Ralf Stybalkowski, Johannes Trelenberg, Herbert Zolldann.
Wie üblich teilt sich das Teilnehmerfeld nicht nur in Vor- und Hauptfahrer sondern auch in verschiedene Quartiere mit Bootshausschläfern und Gasthofnächtigern auf. Dies führte dazu , daß am Donnerstag die Bootshausbesatzung den Abend in Schweinfurt verbringen konnte. Die weiteren Etappen führten mit den Zielorten Volkach, Ochsenfurt und Zellingen schließlich bis nach Himmelsstadt.
Am Freitag startete die Ruderfahrt mit einer Bootsschleuse in einen Altarm des Mains, wobei die Schleusenzeit für die vier Boote insgesamt über 1 h betrug. Die Mittagsrast wurde wegen des Dauerregens in das Bootshaus von Kitzingen verlegt. Nach einem gewissen Trocknen und Vespern stand die Abstimmung an, ob weitergerudert werden soll oder nicht. Durch den aufkommenden Sonnenschein wurde das erste Meinungsbild 15 Minuten später revidiert und als nächstes Ziel Ochsenfurt ca. 2 Schleusen und 18 km stromabwärts ausgegeben. Dieser Mut wurde vor der Schleuse in Marktbreit mit einem kräftigen Schauer und mit fiesen durch den zugehörigen Wind verursachten Wellen belohnt.
Kurzerhand rief Manfred Strutz beim Wirt in Zellingen an, er solle bitte die Sauna anheizen. In der wohligen Wärme wurden die müden und kalten Knochen wieder aufgetaut. Im dem kleinen Schwimm- und Abkühlungsbecken gab es ein Quietschentchen, was besonders unseren älteren Ruderern beim Baden Freude bereitete.
Am Samstag wurde die Regattastrecke des Bocksbeutelcups gerudert (von Schleuse Randersacker bis zum Bootshaus Würzburg). Auf dieser Teilstrecke wurde Fritz Schiller im Ausguck des Idealisten von einer Welle der Großschifffahrt so erwischt, daß im Bootshaus eine frische Rudermontur angezogen wurde. Durch diesen Aufenthalt waren die beiden Vierer eine Schleusung früher bei der Mittagsrast. Bei der Vesper unter einer lauten und zugigen Schnellstraßenbrücke fragte sich der ein oder andere, warum er sich eine solche Tortur überhaupt immer wieder antut – eine mögliche Antwort ist in dem Abschnitt von Horst Köster zu finden.
Da Fritz Baier von den 19 Teilnehmern gleich drei Herren für den Bericht eingeteilt hat und keinen für ordentliches Ruderwetter, muss man sich nicht darüber wundern, dass am Sonntag nur eine Rumpftruppe die letzte Etappe in Angriff nahm. Aufgrund von teilweise vier nassen Monturen und Temperaturen um die 10 °C, ist auch diese Haltung nachzuvollziehen. Trotzdem haben zwei Ruderer diese letzten 14 Km der diesjährigen AH-Wanderfahrt in kurz gerudert und sind mit trockenem und sonnigen Wetter belohnt worden.
Zum Schluss noch einige positive Punkte:
Mathias Kötter (04.09.05)