Auf der Maas quer durch die Ardennen.

Kürzlich fand zum 35. Mal die Trimmfahrt der Herren des RVE statt. Die 16 Teilnehmer starke Mannschaft rund um Fahrtenleiter Ralf Stybalkowski hatte sich für dieses Jahr die Maas in ihrem Verlauf von Commercy bis zur belgischen Grenze vorgenommen. In den ersten Tagen wurden viele Ruderkilometer auf dem entlang der Maas angelegten Canal de l'Est zurückgelegt. Dieser wurde im Zug der Realisierung eines landesweiten Kanalnetzes in Frankreich und wegen der für die Montanindustrie infrastrukturellen Bedeutung im 1884 fertiggestellt. Sein Bau war mit der Aufstauung der Maas durch Wehre begleitet.

Entsprechend viele Schleusen sind bei der Befahrung zu bewältigen. Für die Ruderer waren es insgesamt 58, deren Bedienung zum Teil von Schleusenwärtern durchgeführt wurde, zum Teil per Funk selbst gestartet werden musste. Eine Schleuse war wegen Streiks lahmgelegt, was zum ungewollten Abbruch der Tagesetappe führte. Einmal drohte Gefahr, als das Tor einer Schleuse während der Ausfahrt der Boote plötzlich wieder schloss. Neben der Vielzahl an Schleusen zählten für die Ruderer die Passagen durch zwei unbeleuchtete Tunnels bei Revin und Ham zu den Höhepunkten. Vor allem letzterer verlangte den Steuerleuten wie auch von den Ruderern vollste Konzentration ab. Inmitten des 600 Meter langen Tunnels herrschte vollkommene Dunkelheit, und Rudern war aufgrund der Enge der Röhre nur sehr eingeschränkt möglich. Nicht auszudenken, was bei Gegenverkehr passiert wäre, zumal die Ampelanlage für beide Seiten "Grün" anzeigte.


Das Einsetzen der schweren Holzboote gehörte an der Maas oft zu den schwierigeren Übungen

Eindrucksvoll auch die Schlussetappe in Wallonien, die inmitten einer grandiosen Felsenlandschaft bis zum Schloss von Freyr, dem Endpunkt der Ruderfahrt, führte. Im Verlauf von sieben Tagen wurden 280 Ruderkilometer zurückgelegt. Geschichtsträchtige Städte, die auf der Ruderstrecke quer durch Nordfrankreich und die Ardennen passiert wurden, waren Verdun, Sedan, Charleville-Mézière und Givet.