AH Wanderfahrt auf der Donau und dem
Main – Donau – Kanal
vom 28. April – 3. Mai 2013

Teil 2

Wir waren, trotz Koffer packen und verladen, pünktlich an unseren Booten. Das Ablegen verzögerte sich dann leider, weil wir erst den nächtlichen Regen ausschöpfen mussten. Hanse und ich hatten Landdienst und brachten schon mal den Bootswagen nach Hilpoltstein und kauften Frisches zum Mittagessen ein. Derweil kämpften unsere Ruderer mit Gegenwind und überwanden die letzten beiden „bergauf“ Schleusen, mit je 17 m Hub. In diesem Moment enttäuschte uns der Kanal als Tourismus Magnet. Als Ausflugsziel für Radfahrer und Wassersportler bietet er kaum Rastplätze. Wir fanden einen solchen, der aus nur einer Bank und einem vollen Mülleimer besteht. In einer aus Gabionen gebildeten Mulde gab es ein windgeschütztes Plätzchen für unsere Mittagspause.

     
So dicht wie heute sind Helene und E. Engel wahrscheinlich noch nicht beieinander gelegen.

Auch nachmittags hatten wir heftig Gegenwind. Wir durchquerten die mit Betonstelen gekennzeichnete Rhein – Donau Wasserscheide. Mit 406 m ü. NN der höchste Punkt des Europäischen Wasserstraßennetzes. Zwei Schleusen mit je 24,67 m Hub mussten wir noch überwinden. Uli zeigte uns ganz nebenbei, dass man auch mit einer A-Klasse einen Bootswagen ziehen kann. Vom Etappenziel Schleuse Eckersmühle, fuhren wir in unser Quartier nach Hilpoltstein.
Die Zimmer im Hotel Post waren schnell bezogen, und nach einer Dusche trafen wir uns natürlich am reservierten Tisch und freuten uns auf’s Abendessen (und Trinken ).

Am Freitag erlebten wir dann endgültig Kanalrudern. Lange, gerade Etappen, links und rechts Aufforstungen und mehrere Kanal- /Trogbrücken. Auf der sonnigen Terrasse des Rudervereins Nürnberg gab’s Vesper, das der Landdienst in gewohnter Manier vorbereitet hatte.

Zwei Schleusen, Eibach mit 19,5 m und Nürnberg mit 9,4 m Hub forderten uns an diesem Nachmittag noch heraus. Die zweite, ohne Rampen und ziemlich ungepflegter Einsetzstelle am Unterwasser machte das Einsetzen sehr mühsam. Wir ruderten durch den Nürnberger Hafen, der keinen sehr belebten Eindruck machte. Auch die Uferbefestigung scheint in die Jahre gekommen zu sein. Im September 1972 wurde der Hafen zugleich mit dem nördlichen Teil des Main – Donau – Kanals, Bamberg Nürnberg in Betrieb genommen.
Ab hier begann auch die lauteste Etappe unserer Fahrt, die Stadtdurchfahrt von Nürnberg entlang der Stadtautobahn. Kaum Lärmschutz, so dass wir im Lärm des Feierabendverkehrs zum Etappenziel ruderten. Im Yachthafen von Nürnberg durften wir, nach geduldigem Warten auf den Hafenmeister, unsere Boote für die Nacht festmachen. Abends führte uns Hanse nach Roth zum Abendessen. Bei einem Eingewanderten gab es österreichische Spezialitäten zum Essen und Zweigelt zum Trinken. In strömendem Regen fuhren wir später zurück zu unserem Quartier nach Hilpoltstein.

Am nächsten Morgen, unserem letzten Tag, machte die A-Klasse noch Zicken, so dass sich einige von uns durch Autoschieben für’s Rudern warm machen mussten. Wir erlebten eine letzte sonnige Etappe, entlang von fränkischen Dörfern und ansprechender Landschaft. Noch eine letzte Schleuse, Kriegenbrunn mit einem Hub von 18,3 m und die Begegnung mit einem riesigen Hotelschiff, dann erreichten wir, vorbei an Hochhaussiedlungen, den RVE, den Ruderverein Erlangen, dem Ende der Herrenparty 2013. Die Boote waren schnell geputzt und verladen und mit Beginn vom Mittagessen fing es an zu regnen. Der erste Regen, den wir diese Woche in Sportkleidung erlebten.

Noch ein Gruppenbild und ein von Uli angeleitetes 3-fach kräftiges Dankes-Hipp-Hipp-Hurra an den Fahrtenleiter Hanse und los ging’s auf die Autobahn. Wieder zum Teil in strömendem Regen erreichten wir nach etwa 3 ½ Stunden Fahrt unseren RVE. Abladen, Boote und Zubehör sowie Geschirr verstauen klappte routiniert und flott.


Wir sind uns einig, eine tolle Ruderwoche in schönem Revier erlebt zu haben.

Bericht und Bilder: Albrecht Hannig

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