38. Wanderfahrt im Salzkammergut

Der Mittwoch der 12.05. war für "KULTUR" reserviert. Wir fuhren nach Hallstadt zum Besuch des ältesten Salzbergwerkes der Welt. Nach der Bergfahrt mit der Panoramabahn beginnt mit dem Aufstieg zum Stolleneingang eine Zeitreise in das 1. Jahrtausend v. Chr. Noch eine Sehenswürdigkeit wurde besichtigt, das "prähistorische Gräberfeld" auf dem Salzberg, welches aus der Zeit zwischen 750- 400 v. Chr. stammt, der "Hallstattzeit"


1846 fand der Bergmeister Johann Georg Ramsauer auf der Suche nach Schotter das erste keltische Grab.

Es ist schon erstaunlich was Menschen auf der Suche nach dem begehrten "weißen Gold" für Leistungen vollbrachten. Kilometerlange Stollen wurden von Hand in den Berg geschlagen. Über rasanten Bergrutschen erreichten wir einen der unterirdischen Salzseen mit seinen außergewöhnlichen Inszenierungen. Unvergesslich ist die abschließende Fahrt mit der Grubenbahn zurück ans Tageslicht des Hallstätter Hochtals.


Die Inzenierung am Salzsee ist Teil der Magie der jahrtausende alten Geschichte des Hallstätter Salzberges.

Von der Führung erfuhren wir, dass der Abbau an diesem Ort vor ca. 7000 Jahren primitiv mit dem Hirschhorn Pickel begann, der Abbau dann 800 bis 400 v.Chr. in größerem Umfang vorgenommen wurde und heute mittels Sondenbohrung und Druckwassereinleitung durchgeführt wird. Die eingetriebene Sonde spült unter Tage eine Kaverne aus und die darin auf 30% angereicherte Sole wird mittels der 40 km langer Transportleitung Richtung der Saline am Wolfgangsee gepumpt. Das gewonnene Salz wird für die Strassen Enteisung, Chemie und zum geringeren Teil als Speisesalz verwandt. Auch der "Mann im Salz" wurde hier gefunden.


unser schnellster Mann auf der Rutsche

 Auf der Heimfahrt aus dem Berg

Nach der Talfahrt mit der Zahnradbahn gingen wir durch den Ort Hallstatt mit den beeindruckend an den Steilhang gebauten Häusern, teilweise verbunden durch Zuwege über die Dachböden. Die Politik will den Ort als Weltkulturerbe eintragen lassen, mit allen Einschränkungen für die Besitzer, wogegen der gesamte Ort energisch, auch mit Plakaten an den Häusern protestiert.

Die Rückfahrt führte uns an dem leider nebelverhangenen Dachstein vorbei über eine malerische, bei Sonnenschein natürlich noch empfehlenswertere Maut-Bergstrecke über 2000m üNN zurück nach Strobl auf etwa 600 m Höhe. Den Abend beschlossen wir mit einem zünftigen Kegelwettbewerb.

 


Der Totenkult von Hallstatt ist teilweise auch leicht makaber.

Donnerstag 13.05.2010 - Himmelfahrt. Es steht mit 25 km die Umrundung des Mondsees auf dem Programm. Zu unserer Mannschaft stießen 3 weitere bis zum Vortag arbeitende Ruderkameraden. Bei kühlem Wetter blieb es zum Glück trocken bis zum Nachmittag. Hier erwischte uns der einzige aber kräftige Regen auf dieser Wanderfahrt. Auf halber Strecke beim RC Mondsee wurde Vesperpause gemacht.


Jetzt ging's mit drei Vierern weiter über den Mondsee.

Ein Doppelzweier besetzt mit einem Ehepaar legte an. Die Dame stieg nach dem Verstauen von Boot und Zubehör mit Handtuch bekleidet in den ca. 10 Grad kalten See. Nichts für uns. In dem kleinen Bootshaus war jeder Platz mit viel Fantasie und Bastelei ausgenutzt. Abenteuerlich die Umkleideecken. Bei uns unvorstellbar, aber Leistung kommt auch aus dem kleinsten Bootshaus.


Nach dem Vesper gab es einen kleinen Schauer, das war eine gut gewählte Pause.

Freitag 14.05.2010
Fahrt zum Attersee, dem größten See Österreichs. Für die Umrundung werden wir 2 Tage brauchen. Bei leichtem Regen und Temperaturen um die 3,5 bis 5 Grad beginnen wir die erste Tagesetappe mit dem südlichen Teil. Die Buchten auf der Ostseite ruderten wir bei relativ ruhigem Wasser aus. Dagegen erwischten uns auf der Rückfahrt am Gegenufer kräftige Böen. Alle Boote hatten Schwierigkeiten nicht vollzuschlagen. Die von der Seite kommenden Wellen machten erhebliche Schwierigkeiten. Ab und zu ging ein ängstlicher Blick auf die bereitliegende Schwimmweste. Es ging jedoch alles glimpflich ab. Nach ca. 25 km Fahrt wurde beschlossen den Rudertag zu beenden. Zwei Boote mit unerschütterlichen Ruderern ließen es sich nicht nehmen und ruderten weitere 10 km.


Der Regen kann uns nicht aufhalten.

Ein jüngeres Mitglied lud die nicht mehr rudernden Senioren in den Bus unter dem Motto" Einladung der Heimleitung zu einer Kaffeefahrt". Bald fanden wir ein gemütliches Restaurant eines Camping Platzes und wurden zuvorkommend bewirtet. Neben Kaffee und Kuchen lagen auf der Untertasse 2 " farbige Schokopillen". Man erklärte uns auf Rückfrage "Diese Pillen seien Eine dafür und Eine dagegen, was uns sehr beruhigte.


Bevor es ans zahlen ging, waren alle noch guter Laune.

Nach dem Verstauen der Boote trafen wir uns, nun landfein verkleidet, in dem beschaulichen Kaiserbad Bad Ischl. Zum Essen gingen wir zum XXL Bürgerrestaurant. Hinter XXL verbargen sich immense Portionen u.a. 60 Deka (= 600 g) Schnitzel mit Pommes, ca. 70 Deka Hackklops mit 1 Liter Bier. Die Wenigen, die sich an diese Portionen gewagt hatten, mussten sich mächtig anstrengen. Nur von einem sehr tüchtigen hungrigen Ruderkameraden wurde der Teller komplett geleert.


Wenn es kalt ist, muss man einfach näher zusammenrücken.

Sonnabend 16.05.2010
Bei mäßigen 5 Grad, leichtem Regen und tiefhängenden Wolken starteten die Boote zum nördlichen Teil des Attersees. Beim RC Seewalchen machten wir Mittagsrast. Wieder wurden wir freundlich von deren "Obmann" empfangen und der Klubraum für unser Mittagessen zur Verfügung gestellt. Gestärkt ging es auf die Rückfahrt und nach ca. 30 km Tageskilometer ging unsere schöne Ruderfahrt zu Ende. Wir haben in dieser Woche 172 km zurückgelegt.
Den letzten Abend ließen wir bei einem gemütlichen Abendessen im Restaurant des Weberhäusl ausklingen, nicht ohne die berühmten Salzburger Nockerln genossen zu haben.

Die Rückfahrt am nächsten Tag verlief bis kurz vor München problemlos; dort war die Autobahn wegen eines über beide Fahrbahnen quer stehenden LKW blockiert. Dies sollte nicht der letzte Stau sein. Im Stop + Go ging es Richtung Esslingen. Wir kamen noch vor dem Einbruch der Dunkelheit in Esslingen an, so dass genügend Zeit blieb um die Boote abzuladen, zu reinigen und zu verstauen.
Eine wunderschöne Wanderfahrt war zu Ende gegangen. Der Dank gilt den umsichtigen Fahrtenleiter H.-R. Strehler und der gesamten Mannschaft, die wieder einmal Sportkameradschaft im besten Sinne gelebt hat.

Manfred Strutz und Johannes Trelenberg

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